Innovationen


Wie können Unternehmen die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen zielgerichtet angehen, sodass Innovationen keine Glücksache mehr sind?

Innovationen sind keine Glücksache – wenn man sie als Dienst am Kunden begreift.

Ich beziehe mich bei meiner Zusammenfassung auf ein Buch vom Autor Clayton M. Christensen, welches ich sehr empfehlen kann.

Jobs to be done

Christensen beschreibt seine Theorie als Jobs to be done Theorie. Ein Produkt soll einen Job erledigen – es soll für den Kunden eine Aufgabe erfüllen. Die Jobs-Theorie sucht nach Kausalitäten, nach dem Warum, dem Grund für einen Kauf. Sie sucht nicht nach Korrelationen zwischen demografischen Daten und Verhaltensweisen der Verbraucher, wie viele Unternehmen es mit der Hilfe von Big Data tun.

Was ist ein Job to be done?

Das sind spezielle und spezifische Bedürfnisse. Etwas essen oder trinken gilt nicht als Job. Ein spezifischer Job wäre aber zum Beispiel der Wunsch eines Reisenden, seinen Urlaub mit möglichst viel lokalem Flair verbringen zu können. Diesem Wunsch nahm sich Airbnb an. Am Anfang wurden sie belächelt, heute sind sie sehr erfolgreich mit der Vermittlung von lokalen Wohnungen an Reisende. Bei Airbnb können sogar zwei Jobs bedient werden. Neben dem Nutzen des Reisenden, erfreut sich auch der Vermieter, dass er allfällig leeren und ungenutzten Platz vermieten kann.

Paradigmenwechsel

Bedeutende wissenschaftliche Fortschritte ergeben sich häufig erst, wenn ein Wissenschaftler von der üblichen Herangehensweise abweicht und mit neuer Perspektive auf das Problem schaut. Christensen bringt in seinem Buch einige Beispiele, welche sehr gut zeigen, dass gewisse Unternehmen dies verstanden haben und Ihre Hausaufgaben erledigten.

  • Snapchat: Jugendliche sind safe vor den spionierenden Eltern
  • BMW: Vom Slogan „Autos für Männer“ zum „Mobilitätsunternehmen“
  • Apple: Das iPhone löste PC, Laptop und viele andere Geräte ab
  • Tesla: Abhängigkeit vom Öl und Benzin soll sinken
  • Bitcoin: Onlinewährung ohne Einfluss von Notenbanken
  • Amazon & Alibaba: Günstige Ware bequem nach Hause geliefert

Jobs entdecken

Wie lassen sich diese Jobs aber nun finden und entdecken?

  1. Vor der eigenen Haustüre
    Manche Jobs findet jeder in seinem eigenen Leben. Könnte man dieses Problem nicht einfacher lösen? Was fehlt mir, um diese Aufgabe schneller bewältigen zu können?
  2. Neuen Markt erschaffen
    Das ist relativ schwierig, bringt einem jedoch einen enormen Marktvorteil, wenn man so eine Nische findet. Diesen Nichtkonsum kann man nicht sehen. Bei Airbnb hat man durch Umfragen erfahren, dass 40% der Kunden gar nicht verreist wären, wenn es dieses Angebot nicht gegeben hätte.
  3. Ungewöhnliche Verwendungen
    Oft bemerkt man, dass man mit einem Produkt auch einen anderen Job abdecken kann.
  4. Dinge, die Menschen nicht machen wollen
    Der Job besteht darin, sie ihnen abzunehmen.
  5. Notlösungen
    Manche Verbraucher lassen sich Notlösungen einfallen, weil Produkte, die ihren Job erledigen, nicht existieren. Hier können große Chancen liegen.

Schwierigkeiten und Challenges bei Jobs to be done

  • Unternehmen wissen zu wenig über das Verhalten der Kunden. Beobachten sie besser und intensiver das Kundenverhalten mit dem Produkt nach dem Verkauf.
  • Der Kunde hat Angst vor dem „Neuen“. Diese Trägheit muss man zerstreuen und den Kunden bei diesem Prozess begleiten.
  • Bleiben sie bei schlanken Lösungen. Jeder Schnickschnack macht das Produkt komplizierter und hat das Potential den Kunden zu verwirren.
  • Die Prozesse müssen auf den Kunden abgestimmt werden nicht umgekehrt.
  • Wenn etwas erfolgreich ist, sollte man sich nicht zu fest blenden lassen. Die Jobs müssen im Fokus bleiben.

Fazit zu Innovationen

Es gehören viele Dinge dazu, einen perfekten Job zu machen. Produkt, Kundenerlebnis und Service müssen zueinander passen. Funktionale, soziale und emotionale Dimensionen müssen auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sein. Eine jobbasierte Innovation ist somit vielschichtig, aufgrund ihrer Komplexität aber schwer zu kopieren. Sie verschafft dem Unternehmen einen langfristigen Wettbewerbsvorteil. Ein Produkt, das seinen Job schlecht erledigt, kostet nicht nur Geld, Zeit und Kraft, sondern frustriert auch. Für Produkte hingegen, die ihre Aufgabe gut erfüllen und ihren Nutzern einen Dienst erweisen, sind Kunden bereit Premiumpreise zu zahlen.

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